Hansjörg Schertenleib: OFFENE FENSTER, OFFENE TÜREN, Kampa

NM im Kult-Bau

Wegen Krankheit verschoben
>>>Dienstag, 26. Okt. 2021, 20:00 Uhr

 

Hansjörg Schertenleib: OFFENE FENSTER, OFFENE TÜREN, Kampa

Lesung
Moderation: Gallus Frei

Konkordiastrasse 27
9000 St.Gallen
Eintritt frei (Kollekte)

HANSJÖRG SCHERTENLEIB, geboren 1957 in Zürich, gelernter Schriftsetzer und Typograph, ist seit 1982 freier Schriftsteller. Seine Novellen, Erzählbände und Romane wie die Bestseller »Das Zimmer der Signora« und »Das Regenorchester« wurden in ein Dutzend Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet, seine Theaterstücke auf der ganzen Welt gezeigt. Schertenleib, der auch aus dem Englischen übersetzt, lebte zwanzig Jahre in Irland, vier Jahre auf Spruce Head Island in Maine und wohnt seit Sommer 2020 bei Autun im Burgund. Im Kampa Verlag sind bislang erschienen: »Die Fliegengöttin«, »Palast der Stille« und »Offene Fenster, offene Türen« sowie die Maine-Krimis »Die Hummerzange« und »Im Schatten der Flügel«.

„Mitleid darf er so wenig erwarten wie Gnade. Sie ist die Schülerin, er der Lehrer – und das Urteil schnell gefällt. Zu schnell?“

 

Niemanden würde Casper Arbenz’ Affäre mit Juliette Noirot interessieren. Wäre er nicht 55 und sie 19. Wäre er nicht Dozent an der Jazzschule, an der sie Gesang studiert. Hätten Casper und Juliette nicht während eines Konzerts in einem Probenraum Sex gehabt. Gäbe es davon nicht ein Video, das jetzt in den sozialen Medien kursiert. Die Schulleitung, die ganze Stadt ist entsetzt. Wellen der Empörung schlagen Casper und Juliette entgegen, Schuldzuweisungen, Hass und Hetze stellen ihr Leben auf den Kopf. Was darf noch privat sein, was gehört in den öffentlichen Diskurs? Und wird es den beiden gelingen, sich von den Meinungen anderer zu befreien und die Katastrophe als Chance für einen Neuanfang zu nutzen?
Hansjörg Schertenleib urteilt nicht, erzählt nüchtern alternierend aus der Perspektive seiner beiden Figuren und legt das Gebaren einer manipulativen Gesellschaft offen, die sich aufgeklärter gibt, als sie in Tat und Wahrheit ist, und die keine Grautöne mehr kennt.

Infos unter www.literaturblatt.ch

 

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